1. Lauterbach steht zu Fehlern in der Corona-Politik

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Fehler beim Umgang mit Schulen und Kitas während der Coronapandemie eingeräumt. Die teilweise monatelangen Schließungen seien aus heutiger Sicht zu hart gewesen und durchaus kritisierbar. Zum damaligen Zeitpunkt hätten beratende Wissenschaftler:innen der Regierung dies empfohlen, so Lauterbach, da die Übertragung des Virus noch zu wenig erforscht gewesen sei. Die Folgen für die Kinder und Jugendlichen seien auch drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie zu spüren, sagte Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. 65% der Betroffenen hätten noch immer erhebliche Lernrückstände, weitere Folgen seien Vereinsamung, psychische Probleme, und Gewichtszunahmen. Besonders betroffen sind wohl Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Man müsse aus diesen Fehlern lernen und das Bildungswesen grundsätzlich stärken und krisenfester machen, so die Ministerin.

Quelle:aerzteblatt.de

2. SPD will mehr Steuergelder in der Pflege

Dagmar Schmidt, Vize-Fraktionschefin der SPD, hat im Bundestag an das Finanzministerium appelliert, mehr Steuergelder für den Bereich Pflege einzusetzen. Fünf Millionen Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und Freunde würden auf Unterstützung vom Bund warten, sagte sie. Investitionen von heute würden sich in Zukunft bezahlt machen und den Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern. Es sei die Aufgabe des Finanzministers, die notwendigen Mittel endlich zur Verfügung zu stellen. GKV-Spitzenverband-Vorstand Gernot Kiefer stimmte dem zu. Seiner Meinung nach müssen versicherungsfremde Leistungen, die die Pflegeversicherung an Stelle und im Auftrag des Bundes übernimmt, voll gegenfinanziert werde. Er verwies auf die 3,3 Milliarden Euro, die die Pflegeversicherung jedes Jahr für Sozialversicherungsbeiträge pflegender Angehörige zahlt. Die Frage, ob die Pflegeversicherung wegen der immer älter werdenden Bevölkerung stärker über Steuern finanziert werden soll, steht schon länger im Raum und bekommt nun frischen Wind.

Quelle:aerzteblatt.de

3. Bayern – schnellere Anerkennung von ausländischem Personal gefordert

Um den Fachkräftemangel in der Pflege einzudämmen will die bayerische Staatsregierung nun ausländische Berufsabschlüsse in der Pflege und Medizin schneller als bisher anerkennen. Dieses Jahr sollen daher Schritt für Schritt gebündelte Abschlüsse beim Landesamt für Pflege anerkannt werden. Bayerns Integrationsbeauftragte Brendel-Fischer will zum Beispiel auch, dass fehlende Kenntnisse in Zukunft berufsbegleitend erworben werden können. Gesundheitsminister Holetschek macht aber auch klar, dass die Beschleunigung der Anerkennung stets mit der Sicherung der Qualitätsstandards einhergeht. Außerdem wolle er sich beim Bund für eine standardisierte Kompetenzprüfung ausländischer Pflegekräfte einsetzten. 

Quelle:bibliomed-pflege.de

4. Wie bleiben Pflegepersonen bis zu Rente im Beruf?

Das Forschungsprojekt „Ein Leben lang in der Pflege“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege hat herausgefunden, unter welchen Bedingungen Pflegepersonen bis zur Rente in dem Beruf arbeiten können. Besonders wichtig sind laut Studie Punkte wie Dienstplanung, Ausstattung mit Personal und Hilfsmitteln, die Entlastung von pflegefremden Tätigkeiten sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber auch Anerkennung für die eigene Arbeit, die Zusammenarbeit im Team, und die Berufsmotivation spielen eine wichtige Rolle. Die meisten Befragten gaben an, den Beruf als abwechslungsreich, fordernd und sinnstiftend zu empfinden, und dass sie sich keinen anderen vorstellen könnten. Was viele allerdings zum Aufhören bewegt, sind die untragbaren Arbeitsbedingungen.

Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Poetry Slammerin berührt Pflegekräfte

Kennt ihr Poetry Slam? Es handelt sich dabei um eine Art Dichterwettstreit, bei der Poet:innen selbstgeschriebene, sich reimende Texte vor Publikum vortragen. Eine von ihnen ist Leah Wigand, gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Medizinstudentin. Vor kurzem ging ein Video von ihr viral, in dem sie ihren Text „Ungepflegt“ vorträgt. Mittlerweile haben es 2,6 Millionen Menschen gesehen. Leah spricht darin über ihre Zeit in der Pflege und die positiven sowie negative Erfahrungen. Mehrere Menschen kommentierten ergriffen den Beitrag, berichten selbst von Erlebnissen aus der Pflege oder tauschen sich untereinander auch. Ein Ausschnitt aus dem Vortrag lautet so:

„Pflege ist existenziell und außerdem toll. Pflegen ist generell und anspruchsvoll. Du sagst, du könntest das ja nicht. Ich sag: Wir auch nicht – nicht so.“

Link zum Video: youtube.com
Quelle:pflegen-online.de

6. Andrea Schmidt-Rumposch ist Pflegemanagerin des Jahres 2023

Wir sagen Herzlichen Glückwunsch! Die Pflegedirektorin und Mitglied des Vorstandes des Universitätsklinikums Essen hatte die Jury mit ihrem Engagement für die Akademisierung der Pflege, die Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine bessere Patientenversorgung überzeugt. Im November in Folge 44 war sie bei uns zu Gast und hat mit uns anderthalb Stunden lang über Themen wie Digitalisierung und Mitarbeitermanagement geredet. Hört gerne mal rein!

Quelle: bibliomed-pflege.de
Spotify: Podcast Folge 44

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