1. Grüne fordert sofortige finanzielle Hilfe für Kliniken

Nach der Einschätzung von Armin Grau, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, reicht der momentane Härtefallfonds nicht aus, um Krankenhäuser zukünftig vor Insolvenzen zu retten. Die von der Regierung geplante Krankenhausreform käme für viele zu spät. Steigende Energiekosten, die Coronapandemie und die Inflation hatten die Kliniken zuletzt massiv unter Druck gesetzt und viele seien insolvenzgefährdet. Laut dem Deutschen Krankenhausinstitut rechnen 59% aller Kliniken für 2022 mit roten Zahlen, im Jahr zuvor waren es 43%. Etwa 56% erwarten für dieses Jahr sogar eine weitere Verschlechterung. Laut Grau brauchen die Krankenhäuser jetzt sofort finanzielle Hilfe.

Quelle:aerzteblatt.de

2. England - Größter Pflegestreik der Geschichte

Am Montag hat in England der größte Pflegestreik der Geschichte begonnen. Mehrere zehntausende Beschäftigte aus der Pflege und dem Rettungsdienst demonstrierten für besser Arbeitsbedingungen sowie eine inflationsangepasste Gehaltserhöhung von 10%. Die eher konservative Regierung hatte die Löhne bisher um nicht mehr als 4,75% erhöhen wollen, und wies darauf hin, dass durch eine 10-prozentige Gehaltserhöhung die Verbraucherpreise ansteigen würden. Außerdem plante die Regierung ein umstrittenes Gesetz, nachdem das Streikrecht für mehrere Berufsgruppen eingeschränkt werden soll. Als Grund dafür nannte sie Sicherung der gesundheitlichen Grundversorgung. In Wales waren zunächst auch Streiks angekündigt worden. Diese wurden jedoch wieder abgesagt, nachdem die Regionalregierung ein besseres Angebot zur Gehaltserhöhung geboten hatte.

Quelle:aerzteblatt.de

3. DBfK diskutiert über Lösungen der Pflegekrise

Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, kurz DBfK, und zwei ihrer Kolleginnen haben mit Abgeordneten des Bundestags und Mitarbeitenden des Gesundheitsministeriums über zukünftige Konzepte in der Gesundheitsversorgung diskutiert. Präventive Maßnahmen für mögliche Pflegekrisen waren ein großer Bestandteil davon. In Deutschland würden schon jetzt um die hunderttausend Pflegekräfte fehlen, so Bienstein, und diese Zahl würde sich bis 2030 vorrausichtlich noch verdoppeln. Daher müsse man die Versorgung neu denken und vor allem in Pflegebildung investieren. Annette Grüters-Kieslich, Professorin an der Charité, sagte, dass insbesondere hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen ein Schlüssel zur Lösung des Problems seien. In der Primärversorgung seien verstärkt Community Health Nurses gebraucht, um nachhaltige Prävention und die medizinische Grundversorgung im ländlichen Raum zu sichern. Um die Fähigkeiten studierter Pflegekräfte auch nutzen zu können, müssten allerdings die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies ist momentan noch nicht der Fall. 

Quelle:dbfk.de

4. Neuer Sachverständigenrat

Zum 1. Februar dieses Jahrs hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach den neuen Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege berufen. Sieben Professor:innen aus den Bereichen Medizin, Ökonomie, Versorgungsforschung, und Pflegewissenschaften bilden das Gremium. Lauterbach sagte dazu, dass der ständige Austausch zwischen Wissenschaft und Politik den Verantwortlichen wichtige Impulse bei der Erneuerung des Gesundheitswesens geben würde. Die Politik könne dadurch nur besser werden. Außerdem habe der Sachverständigenrat bis jetzt maßgeblich zur Digitalisierung, der Stärkung des Gesundheitssystems und der Krankenhausreform beigetragen. Am 28. Februar wird der Rat zum ersten Mal tagen und mit Lauterbach erste Anstöße zu den Herausforderungen im Gesundheitswesen besprechen.

Quelle: bundesgesundheitsministerium.de

5. Forschungsprojekt zu künstlicher Intelligenz

Unter Beteiligung der Uniklinik in Aachen startete im Januar das Forschungsprojekt ODEILIA, welches von der Europäischen Union mit insgesamt 8,7 Millionen Euro finanziert wird. Schon länger wird davon ausgegangen, durch künstliche Intelligenz Modelle bessere Diagnosen, Prognosen und Behandlungen zur ermöglichen. Die große Herausforderung dabei ist, dass solche Modelle mit riesigen Datensätzen trainiert werden müssen. Doch die Sammlung solcher Datenmengen stößt häufig auf praktische, ethische und rechtliche Grenzen. Das sogenannte Schwarmlernen soll dieses Problem nun lösen. Ein Ziel des ODEILA-Projekts ist es, die Krebsfrüherkennung zu revolutionieren. Mit Hilfe eines MRTs sei die Erkennung von zum Beispiel Brustkrebs am genauesten. Doch die korrekte Interpretation von MRT-Untersuchungen fordert spezielles Fachwissen. Durch künstliche Intelligenz soll die Interpretation erleichtert, und somit präziser und zuverlässiger werden. Die Wissenschaftler:innen von ODEILA hoffen auch, dass anschließend auch weitere medizinische Anwendungen von der künstlichen Intelligenz profitieren können. Das Projekt ist für die nächsten fünf Jahre geplant.

Quelle:ukaachen.de

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