1. Gematik – digitale Identitäten werden eingeführt

Die gematik hat die Spezifikation für die neuen digitalen Identitäten herausgebracht. Diese können nun von Krankenkassen entwickelt werden. Und die ersten sollen bereits im Laufe dieses Jahrs für Versicherte angeboten werden. Mit der digitalen Identität sollen sich Menschen in Deutschland zukünftig über ihr Smartphone in Apps für zum Beispiel das e-Rezept oder die elektronische Patientenakte einloggen können. Die mittlerweile gängige 2-Faktor-Authentifizierung soll den Einsatz der digitalen Identität vor Missbrauch schützen. Ab dem 1.1.2024 sind Krankenkassen dazu verpflichtet diese Funktion anzubieten und ab 2026 soll eine weitere Funktion hinzukommen; die digitale Identität soll als Versicherungsnachweis in einer Praxis ausreichen und Patient:innen bräuchten dann keine elektronische Gesundheitskarte mehr. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es solche Technologien bereits und werden seit Jahren von der breiten Masse genutzt.

Quelle:gematik.de

2. Umfrage zeigt besorgniserregenden Zustand der Langzeitpflege

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege, kurz DEVAP, hat eine Umfrage zum Thema Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege veröffentlicht. Daran beteiligten sich Träger aus der stationären Langzeitpflege, der ambulanten Pflege, und der Tagespflege sowie Pflegeschulen und Hospize. Laut Umfrage-Ergebnissen ist die Langzeitpflege akut gefährdet. Rund 78% der 501 Teilnehmenden gab an, dass sie in den letzten sechs Monaten Leistungen aus personellen Gründen einschränken mussten. Dafür waren hauptsächlich kurz- und langfristige Erkrankungen sowie Unterbesetzungen die Gründe. Weitere Ergebnisse zeigen, dass 59% der Träger in der stationären Pflege freie Betten im letzten halben Jahr nicht belegen können. 91% mussten Neukunden ablehnen und 73% konnten der Aufstockung von Leistungen ihrer Bestandskunden nicht nachkommen. DEVAP-Vorsitzender Wesemann fand dazu klare Worte; das Versorgungsangebot würde sich trotz steigender Nachfrage massiv reduzieren und zeitgleich würden die Insolvenzen steigen. Eine grundlegende Struktur- und Finanzreform müsse jetzt beginnen.

Quelle:bibliomed-pflege.de

3. Kritik an zu wenig Praxisnähe bei Digitalisierung

Der Nationale Normenkontrollrat hat die Bundesregierung für die Umsetzung der Digitalisierung kritisiert. Gesetze seien oftmals nicht praxistauglich und die Ministerien versäumten, die Betroffenen bei Gesetzesplanungen mit einzubeziehen. Außerdem kritisierte der Rat die mangelnde Wirksamkeit und Effizienz von Gesetzen. Dadurch, dass Betroffene und Praktiker nicht mit eingebunden werden, entstünden oftmals teure Fehler. Zusätzlich soll die Regierung beteiligten Behörden und Institutionen zu wenig Zeit geben, um Gesetzesvorhaben zu überprüfen. Eine seriöse und verantwortbare Prüfung sei kaum mehr möglich. Gründe für diese Versäumnisse seien nach Einschätzung des Normenkontrollrats strukturelle Herausforderungen im Zusammenwirken der Ebenen, wie zum Beispiel komplizierte Koordinierungsstrukturen, fehlende Standardisierung, und mangelnde Verbindlichkeit. 

Quelle:aerzteblatt.de

4. Deutscher Pflegerat zur Akademisierung der Pflege

Der Deutsche Pflegerat hat sich zur hochschulischen Pflegeausbildung geäußert. Grund dafür war der Antrag der Bundestagsfraktion CDU/CSU namens „Hochschulische Pflegeausbildung stärken – Pflegerische Versorgung von morgen absichern“. Darin wird die zeitnahe Einberufung eines Bund-Länder-Gipfels zur Festlegung verbindlicher, bedarfsgerechter Akademisierungsquoten gefordert. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats sagte, diese Forderungen seien richtig. Denn weniger als 2% aller Studierenden an Hochschule sind in einem Pflegestudiengang eingeschrieben. Und die verfügbaren Studienplätze sich nur zu 50% ausgelastet. Vogler fordert, dass Studierenden der Praxisanteil von 2.300 Arbeitsstunden vergütet wird und es somit keine Ungerechtigkeiten gegenüber Azubis in der Pflege und Studierenden der Hebammenwissenschaft gibt. Durch die Umsetzung der Forderungen erhofft sich Vogler, das Pflegestudium attraktiver zu machen und langfristig gesehen, eine bessere Versorgungssicherheit und Qualität bieten zu können.

Quelle: deutscher-pflegerat.de

5. Reformierung der Notfallversorgung geplant

Gesundheitsminister Lauterbach hat ein neues Reformkonzept für die Notfallversorgung vorgestellt. Wir haben für euch die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Integrierte Leitstellen, kurz ILS, sollen flächendeckend aufgebaut werden und folgende Leistungen erbringen: im Notfall soll Hilfesuchenden durch die ILS, nach telefonischer Einschätzung, die am besten geeignete Notfallstruktur zugewiesen werden, die ILS sollen in Zukunft die primäre Anlaufstelle für medizinische Notfälle darstellen, und durch optimale Ersteinschätzung soll in den ILS eine Über- oder Unterversorgung von Notfällen verhindert werden, um die knappen Ressourcen effizient zu nutzen. Integrierte Notfallzentren, kurz INZ, sollen aufgebaut werden und bisherige Notaufnahmen in Krankenhäusern erweitern. Dort sollen Patient:innen entweder an die Notaufnahme des Krankenhauses oder die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung weitergeleitet werden, die Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenhäuser an den Notfallzentren ist verpflichtend, und für die pädiatrische Notfallversorgung sollen sogenannte KINZ erbaut werden.

Quelle:bundesgesundheitsministerium.de

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