1. Offener Brief aus dem Gesundheitssektor

In einem offenen Brief fordern über 50 Gesundheitsakteure aus Deutschland einen rechtlich verbindlichen, globalen Vertrag zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe – den sogenannten Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty. Hintergrund ist, dass die Weltbevölkerung massiv unter den gesundheitlichen Folgen, die durch fossile Brennstoffe verursacht werden, leidet. Der Vertrag soll Themen enthalten wie zum Beispiel den Stopp jeder neuen Erschließung und Produktion von Kohle, Öl und Gas. Ursprünglich wurde der Brief von wichtigen Playern wie der Weltgesundheitsorganisation und dem Weltärztebund unterzeichnet. In Deutschland initiierte der Deutsche Pflegerat die Beteiligung und es folgten unter anderem Landesärztekammern sowie Landespflegeräte und Gewerkschaften. Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, sagte dazu: „Gesundes Leben ist ohne gesunde Umwelt nicht möglich.“

Quelle:deutscher-pflegerat.de

2. Rekord-Krankenstand in der Pflege

Eine aktuelle Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten des AOK-Bundesverbands kam zu einem erschreckenden Ergebnis. Noch nie waren Beschäftigte in der Pflege so oft krankgeschrieben wie im vergangenen Jahr. Arbeitnehmer:innen fielen an 8,8% aller Arbeitstage aus und drei von vier Arbeitnehmer:innen haben sich mindestens einmal arbeitsunfähig gemeldet. Damit liegt die Berufsgruppe der professionell Pflegenden über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen. Dr. Carola Reimann von der AOK begründete die Zahlen damit, dass die Anforderungen an die Pflege gestiegen sind und der andauernde Personalmangel eine zusätzliche Belastung ist. Deshalb will die AOK jetzt immer mehr Pflegeeinrichtungen mit Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützen. Grundsätzlich sei es jedoch notwendig, Reformen im Krankenhaus- und Pflegebereich endlich anzugehen, so Reimann.

Quelle: aok-bv.de

3. Veraltete Geschlechterrollen im Krankenhaus

Letzte Woche fanden der jährliche Boy’s und Girls Day statt, bei dem sich Jungen und Mädchen über Berufsmöglichkeiten informieren konnten. Auch viele Krankenhäuser nahmen an der Aktion teil und richteten dabei ihren Fokus vermehrt auf die Pflege. Vor allem überkommene Geschlechterrollen in dem Beruf wurden thematisiert. Denn im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren ist Pflege kein reiner Frauenberuf mehr. Rund ein Viertel der Auszubildenden sind heutzutage männlich. Dr. Gerald Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft erklärte, dass Geschlechterrollen im Krankenhaus im Wandel seien. Auch unter den Medizinstudierenden seien heute rund zwei Drittel weiblich. Die Berufe im Krankenhaus seien schon längst nicht mehr an Geschlechter und ihre traditionellen Rollen gebunden.

Quelle:dkgev.de

4. Umfrage zur Zukunftsgestaltung in der Pflege

Am 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden und anlässlich dessen startet die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz eine Umfrage. Diese soll sich mit der optimalen Pflege in Deutschland im Jahr 2040 befassen und helfen, mit Pflegefachpersonen zu diskutieren und Visionen zu entwickeln. Die zentralen Fragen lauten: „Wie muss die Pflege in Deutschland gestaltet sein, damit Sie Ihre Profession mit Freude, Energie und den notwendigen Freiräumen ausüben können?“ Und „was braucht es, um den Beruf so attraktiv zu finden, dass Sie auch zukünftig gerne und dauerhaft in der Pflege arbeiten möchten?“ Die Umfrage soll konkrete Wünsche und Ideen sammeln, um eine erfolgreiche Zukunft der gesundheitlichen Versorgung zu ermöglichen und Pflegenden die nötige Anerkennung zukommen zu lassen. Die Ergebnisse werden beim Internationale Tag der Pflegenden vorgestellt. 

Hier der Link zur Umfrage: survio.com
Quelle: pflegekammer.rlp.de

5. Undercover in der Pflege auf RTL

Die neueste Folge der RTL-Serie „Team Wallraff – Reporter undercover“ hat prekäre Missstände in drei Krankenhäusern aufgedeckt. Betroffen sind das Sankt Vincenz-Krankenhaus Limburg, die Asklepios-Kinderklinik St. Augustin und das Asklepios-Klinikum Nord-Heidberg. Im Rahmen der Produktion wurde als Pflege-Praktikant:innen getarnt undercover auf Station gedreht. Die Reporter:innen berichteten, dass unter anderem Hygienevorschriften missachtet, Kinder trotz akuter Beschwerden fortgeschickt und Unfallopfer zu früh entlassen wurden. Außerdem schätzte eine Journalistin das Anlernen der ausländischen Kollegen teilweise als learning by doing ein und Auszubildende hätten sich teilweise alleine um mehrere Patient:innen gekümmert. Günter Wallraff von RTL sagte, dass mehr Patienten zu Schaden kommen oder sogar sterben würden, wenn sich nicht endlich etwas ändere.

Quelle: bibliomed-pflege.de

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