1. Pflegekammer Nordrhein-Westfalen zieht Bilanz

Am 4. Juni war der Vorstand der Pflegkammer in Nordrhein-Westfalen 100 Tage im Amt. Anlässlich dessen, blickt die Kammer auf das Erreichte zurück und bekräftigt ihre Vorhaben. Ein grundlegendes Anliegen der Pflegekammer ist, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn rund ein Drittel der professionell Pflegenden sei über 55 Jahre alt und erreiche in den nächsten Jahren das Rentenalter, so Präsidentin Sandra Postel. Deshalb will sich die Kammer dafür engagieren, die Attraktivität der Pflegeberufe und deren Anerkennung zu steigern und mehr Menschen für die Pflege zu gewinnen. Im Allgemeinen gelten Pflegekammern als Interessenvertretungen aller Pflegeberufe und haben somit ein Mitspracherecht in der Politik. Die Pflegekammer in Nordrein-Westfalen konnte bisher Fortschritte im Bereich Gewalt gegenüber Pflegefachpersonen machen. So wurden im Gesundheitsausschuss des Landtags konkrete Forderungen und Lösungsansätze präsentiert, die auf große Zustimmung stießen. Demnächst soll es einen runden Tisch geben, um die Gewaltprävention weiter voranzubringen.

Quelle: springerpflege.de

2. Vier-Tage-Woche in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt haben sich das Deutsche Rote Kreuz, kurz DRK, und die Gewerkschaft Verdi auf einen „Modelltarifvertrag 36/4“ geeinigt. Dieser soll von Januar 2024 bis Ende Dezember 2025 gelten und dem DRK-Pflegepersonal weniger Arbeit und mehr Geld bieten. Die Arbeitszeiten pro Woche sollen von 40 auf 36 Stunden reduziert, und dabei regelmäßig auf vier Tage die Woche reduziert werden. Durch die Stundenreduktion würden die Tarifentgelte dabei um mehr als elf Prozent steigen. 2025 sollen sie dann um weitere 5,5% steigen. Die Jahressonderzahlungen sollen sich von 70 auf 90% und die Schichtzulage von 105 auf 150 Euro im Monat erhöhen. DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle sagte, das DRK wage damit einen mutigen Modellversuch. Langfristig sei das Ziel, ein attraktiver Arbeitgeber in der Pflege in Sachsen-Anhalt zu sein.

Quelle: bibliomed-pflege.de

3. Tattoo als Organspendeausweis

Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Organspenden in Deutschland einen Tiefpunkt. Es gab 869 Spender, im Vergleich zu 8500 Menschen, die auf ein Organ warten. Der Verein „Junge Helden“, der sich seit 20 Jahren um Aufklärung zu dem Thema bemüht, hat eine eher unkonventionelle Initiative ins Leben gerufen. Menschen, die zu einer Organspende bereit sind, können sich ein Tattoo mit der Aufschrift „OPT.INK“ stechen lassen. Dieses gilt dann als Zustimmung zu einer Organspende. Zusätzlich bekommt man aber noch einen Organspendeausweis. Bislang haben rund 2500 Menschen das Tattoo und mehr als 300 Tattoostudios in Deutschland stechen das Motiv kostenlos. Das Symbol kann im eigenen Stil angepasst werden. „Junge Helden“ möchte vor allem unter jungen Menschen auf das Thema aufmerksam machen. Bisher klärt der Verein an Schulen auf, hat eine große Partyreihe, einen Aufklärungsfilm, und ist bei Social Media aktiv.

Quelle: krankenkassen.de

4. Gewalt in der Pflege

Bei einer Umfrage von über 1.000 Leitungspersonen in Pflegeheimen gaben rund ein Drittel der Befragten an, dass sie Gewalt gegenüber Bewohner:innen als Herausforderung ansehen. Und sogar 69% gaben an, dass sie sich an mindestens einen Vorfall von Gewalt im vergangenen Jahr erinnern können. Die Befragten berichteten von unterschiedlichsten Gewaltformen wie zum Beispiel sexualisierte und körperliche Übergriffe, Missachtung des Selbstbestimmungsrechts oder pflegerische Vernachlässigung. Die Gewalthandlungen gehen laut Umfrage von Mitarbeitenden und Angehörigen oder Gästen aus. Die Ergebnisse machten deutlich, wie wichtig die Gewaltprävention in der Pflege sei. Diese und Mitarbeiterzufriedenheit seien eng miteinander verbunden, heißt es. Daher müsse eine gewaltsensitive Sicherheitskultur vorgelebt werden. Denn auch Pflegende seien häufig Opfer von Gewalt.

Quelle: bibliomed-pflege.de

5. Bangen um schließungsbedrohte Krankenhäuser

Die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft, kurz DKG, hat eine Mittelung veröffentlicht, in der sie scharfe Kritik an der Gesundheitspolitik übt. Die DKG fordert ein Vorschaltgesetz zur Rettung der Krankenhäuser, doch Bund und Länder scheinen sich darauf nicht zu einigen. Henriette Neumeyer von der DKG erklärte, dass viele Krankenhäuser die Reform gar nicht mehr erleben würden, da sie vorher durch politisch unterlassene Hilfeleistung in die Insolvenz gingen. Die Inflation, neue Tarifabschlüsse, und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie machten vielen Kliniken zu schaffen. Ein Vorschaltgesetz könne den Kliniken wirtschaftliche Sicherheit geben. Denn auch durch die geplante Reform könne es zu Schließungen kommen, so Neumeyer. Sie befürchtet, dass es zu einem unkontrollierten Krankenhaussterben kommen könnte, wenn die Politik nicht einschreitet und ausreichend Finanzierungshilfen bereitstellt.

Quelle: dkgev.de

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