Passierte Kost präsentiert: 5 Minuten Gesundheitswesen Folge 24/2023

Letzte Woche startete die Gematik die jährliche Befragung zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Rund 70.000 Einrichtungen haben so die Möglichkeit, von ihren Erfahrungen mit der Telematikinfrastruktur zu berichten. Unter den Befragten sind Arztpraxen, Apotheken, Psychotherapeut:innen, Krankenkassen, Krankenhäuser, Pflegedienste, Hebammen, und viele weitere. Die Einrichtungen wurden mit einem Anschreiben kontaktiert, welches einen Code beinhaltet. Falls ihr keinen bekommen habt, aber noch an der Umfrage teilnehmen wollt, könnt ihr euch über die Website www.ti-atlas.de registrieren und einen individuellen Befragungslink erhalten. Den Link findet ihr auch in den Shownotes. Dr. Markus Wiesenberg von der Gematik lädt alle Interessierten herzlich zum Mitmachen ein. Man freue sich über jedes Feedback, um so ein transparentes und neutrales Bild vom sektorenübergreifenden Status der digitalen Medizin zu bekommen. Die Umfrage findet bereits zum dritten Mal statt und wird von mehreren Verbänden aus dem Gesundheitswesen unterstützt. Die Ergebnisse werden im Herbst veröffentlicht.

Quelle: gematik.de

In Niedersachsen waren die IT-Systeme des Medizinischen Dienstes, kurz MD, das Ziel eines Hackerangriffs. Zum Glück konnten interne Sicherungssysteme den Angriff rechtzeitig bemerken und stoppen, teilte der Dienst mit. Die Cyberkriminellen haben es wohl nicht geschafft, auf die Daten zuzugreifen. Dennoch hat der Angriff seine Folgen, von denen auch der MD in Bremen betroffen ist, da dieser mit der IT-Infrastruktur in Niedersachsen verknüpft ist. Momentan werden alle Systeme eingehend von Experten geprüft, sagte ein Sprecher. Und das kann noch einige Tage Arbeit in Anspruch nehmen. Die Beurteilung von Gutachten werde sich wohl verzögern und aus Sicherheitsgründen sind auch die Telefone, E-Mail-Postfächer und Faxanschlüsse erst einmal gesperrt. Voraussichtlich wird aber kein Auftrag verloren gehen, so der Sprecher weiter.

Quelle: krankenkassen.de

Der Deutsche Pflegerat, kurz DPR, äußerte letzte Woche scharfe Kritik am neuen Eckpunktepapier zur Krankenhausreform. Konkret geht es dem DPR darum, dass in Level-1i-Krankenhäusern nun doch nicht mehr Pflegende die Leitung übernehmen, sondern weiterhin ärztliches Personal. Dies sei ein altes, traditionsbewusstes Hierarchiedenken, grundlegend falsch und widerspräche der Realität des 21. Jahrhunderts. Vize-Präsidentin Irene Maier fordert eine heilkundliche Übertragung an Pflegefachpersonen, wie es auch im Koalitionsvertrag vorgesehen war. Eine selbstverantwortliche und handlungsautonome Profession Pflege spiele eine enorme Rolle bei der Versorgungs- und Patientensicherheit. Maier betitelt die Reform unter diesen Umständen als zum Scheitern zu verurteilt. Sie sei vorwiegend aus ärztlicher Sicht gedacht. Auch Christoph Radbruch vom Deutschen Evangelischen Krankenhausverband sieht die Reform kritisch. Noch sei nicht klar, welchen Versorgungsauftrag die Lebel-1i-Krankenhäuser überhaupt haben. Bis jetzt entstehe der Eindruck, dass diese nur eine Resterampe der stationären Versorgung seien.

Quelle: deutscher-pflegerat.de

Ab sofort können wieder Nachwuchs-Pflegemanager:innen sowie erfahrene Pflegemanger:innen für den Pflegemanagement-Award nominiert werden. Dieser wird in zwei Kategorien verliehen. Für die Kategorie Nachwuchs-Pflegemanager:in können Kolleg:innen und Vorgesetzte noch bis zum 30. September ihre Vorschläge einreichen. Gesucht werden Menschen, die sich im Alltag oder einem bestimmten Projekt engagieren, und das mit besonderem Einsatz, Teamgeist, Empathie und fachlicher Kompetenz. Unter den Nominierten wählt die Jury die 5 besten aus, und die stellen sich im November nochmal persönlich vor. Die Nominierung mit einem kurzen Fragebogen findet ihr unter www.bv-pflegemanagement.de. Den Link findet ihr auch in den Shownotes. In der zweiten Kategorie werden Pflegemanger:innen der Top-Ebene gesucht. Die Kandidat:innen werden von einer achtköpfigen Experten-Jury vorgeschlagen und anschließend basierend auf objektiven Kennzahlen bewertet. Die Preisverleihung findet am 26. Januar auf dem Pflegekongress in Berlin statt.

Quelle: springerpflege.de

Laut einem Schreiben der Fachverbände für Menschen mit Behinderung wird durch das neue Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz die außerklinische Intensivpflege von der häuslichen Krankenpflege ausgegliedert. Ab dem 31. Oktober haben dadurch gesetzlich Versicherte, die auf Intensivpflege angewiesen sind, keinen Anspruch mehr auf häusliche Krankenpflege. Bislang sei aber nicht ausreichend qualifiziertes Personal verfügbar, wozu es zu lebensbedrohlichen Versorgungsengpässen kommen könnte. In einem offenen Brief an Karl Lauterbach fordern die Fachverbände nun eine um zwei Jahre verlängerte Frist zur Umsetzung des Gesetzes.

Quelle: bibliomed-pflege.de