1. Veränderungen der Kliniklandschaft

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, kurz DKG, äußerte sich zur Krankenhausstudie 2023 der Roland Berger Beratungsfirma. Aus dieser ging hervor, dass Klinikleitungen deutliche Veränderungen in der Krankenhauslandschaft erwarten. Allen voran soll es zu massiven Standortreduktionen kommen. Die Befragten erwarten, dass in den nächsten zehn Jahren etwa jedes dritte Krankenhaus schließen wird. Außerdem wurde prognostiziert, dass sich die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser erst ab 2033 wieder bessern wird. Bis dahin wird mit schwarzen Zahlen gerechnet. DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerold Gaß zeigte sich daher besorgt. Es brauche mutige politische Akteure in Bund und Ländern, um den Strukturwandel verantwortungsvoll zu gestalten. Man dürfe ihn nicht dem Marktgeschehen überlassen. Er sagte auch, dass die Klinikleitungen bereit seien, die Umwandlung aktiv mitzugestalten.

Quelle: dkgev.de

2. Leiharbeitsverbot eher unwahrscheinlich

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat eine Einschätzung zum Thema Leiarbeit abgegeben. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte zuletzt ein Verbot von Zeitarbeit in der Pflege im Krankenhaus diskutiert. Nach jetzigem Stand würde ein Verbot von Leiharbeit verfassungsrechtlich nicht durchkommen, da dies ein Eingriff in die grundgesetzlich garantierte freie Berufsausübung wäre. Dass Leiharbeiter:innen in der Regel bessere Arbeitsbedingungen haben sei keine verfassungsrechtliche Rechtfertigung für ein Verbot. Aus einer aktuellen Studie ging hervor, dass mehr als die Hälfte der Leiarbeiter:innen im Falle eines Verbots eher den Beruf wechseln würden, als in eine Festanstellung zu wechseln. Daraus schlossen die Experten, dass ein Verbot von Leiharbeit den Personalmangel verschlimmern würde. Allerdings zogen sie eine Quotenregelung in Betracht. Solche Maßnahmen müssten vom Gesetzgeber entschieden, und vermutlich auch erstmal auf ihre Verfassungsmäßigkeit geprüft werden.

Quelle: bibliomed-pflege.de

3. Australien könnte HIV-Epidemie besiegen

Für die folgende Nachricht blicken wir einmal rüber nach Australien. Das Land könnte tatsächlich in naher Zukunft das Ende der HIV-Epidemie verkünden. Dies wurde bei der 12. Konferenz der International Aids Society in Brisbane bekannt und als monumentalen Meilenstein bezeichnet. Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, sagte, es sei unglaublich, dass man mittlerweile in einem Land über die Eliminierung von HIV-Übertragungen sprechen kann. Der Erfolg sei vor allem Maßnahmen wie verstärkten HIV-Tests und der Präexpositionsprophylaxe zu verdanken. Das Medikament verhindert eine HIV-Ansteckung und ist auch in Deutschland auf Rezept erhältlich. Laut WHO ist dieser Erfolg ein klares Zeichen dafür, dass die Wissenschaft von heute erfolgreich Epidemien stoppen, und Leben retten kann. Die Hoffnung sei nun, diesen Erfolg auf der ganzen Welt zu wiederholen. Vor allem ärmere und stark marginalisierte Gemeinschaften seien hierbei der Fokus.

Quelle: aerzteblatt.de

4. Kritik an geplanten Gesundheitskiosken

Gesundheitsminister Lauterbach plant die Einführung von Gesundheitskiosken in sozial benachteiligten Regionen. Diese wurden bereits in Hamburg eingeführt und evaluiert. Der Sozialmediziner Gerhard Trabert hat sich nun kritisch zu den Kiosken geäußert. An sich sei die Idee gut, doch bei der Planung werde nur von Vermittlung und Beratung gesprochen und nicht von Behandlung. Beratungen allein seien unzureichend und die Vernetzung mit bereits bestehenden Stellen sei unabdingbar. Insgesamt käme die Versorgung sozial benachteiligter Menschen im Bundesministerium zu kurz, sagte Trabert. Er ärgere sich darüber, dass es keine Arbeitsgruppe für Armut und Gesundheit gibt, wie sie es bereits von 2000 bis 2004 gegeben hatte. Denn gerade in der Coronapandemie wäre deutlich geworden, dass sozial schwächere Menschen häufiger von einer Infektion betroffen waren und eine höhere Sterblichkeit hatten. Daher müsse Armutsbekämpfung ein Thema in allen Ministerien werden, forderte Trabert.

Quelle: aerzteblatt.de

5. Werbeverbote bei ungesunden Lebensmitteln

Der Bundesernährungsminister Cem Özdemir plant seit Längerem Beschränkungen bei der Werbung für ungesunde Lebensmittel, die an Kinder adressiert ist. Außerdem steht der Grünen-Politiker in Kontakt mit Sportverbänden, um mit bekannten Sportler:innen in Zukunft auf das Thema aufmerksam zu machen. Bisher werden die Pläne von Gesundheits- und Verbraucherexperten unterstützt. Doch die FDP-Bundesfraktion will dieses Vorhaben nun blockieren. Der Gesetzesvorschlang von Özdemir sei nicht sinnvoll und praktikabel, sagte ein FDP-Sprecher. Anstelle von pauschalen Verboten solle vor allem auf mehr Bewegung und Ernährungsbildung bei Kindern gesetzt werden, um extremes Übergewicht zu verhindern. Friedrich Merz von der CDU unterstützte die FDP und betonte, wie so oft, man müsse weg von Verboten.

Quelle: aerzteblatt.de

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