1. Neues Gesetz zur Verarbeitung von Gesundheitsdaten

Momentan läuft ein Verfahren zum sogenannten Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Was ein Zungenbrecher! In einer Stellungnahme hat sich der AOK-Bundesverband nun positiv dazu geäußert. Kurz gesagt soll das Gesetz die Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten für die Wissenschaft verbessern. Dr. Carola Reimann von der AOK sagte, das Gesetz sei eine gute Grundlage, um vorhandene Daten noch effizienter für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems zu nutzen. Deutschland würde in diesem Punkt hinterherhinken. Durch das Gesetz könnten Daten auch zur individuellen Früherkennung und zur Erkennung von Gesundheitsgefahren besser genutzt werden. Reimann sieht hier einen echten Mehrwert, denn es könnten so neue Möglichkeiten zur individuellen Beratung der Versicherten entstehen. Dies könnte zu einer besseren Versorgung und erhöhten Patientensicherheit beitragen.   

Quelle: aok-bv.de

2. Wie gesund leben die Deutschen? 

Die Deutsche Krankenversicherung hat gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln einen Report zum Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen herausgebracht. Daraus geht hervor, dass nur 17 Prozent der Befragten einen gesunden Lebensstil führen. Rundum gesund bezieht sich in diesem Fall auf die Bereiche körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Laut den Wissenschaftler:innen der Studie zeigen sich gleich mehrere besorgniserregende gesundheitliche Entwicklungen. Klar ist, dass die Deutschen immer länger sitzen und zu wenig Ausdauer- und Muskeltraining machen, wodurch das Sterberisiko erheblich ansteigen kann. Außerdem leiden mehr als die Hälfte der Befragten unter Stress und rund 15 Prozent sind Raucher. Insgesamt leben Frauen gesünder als Männer und 30- bis 45-jährige leben am ungesündesten. Ein Leiter der Studie betont die Notwendigkeit für ganzheitliche Präventionsstrategien, um eine gesundheits- und sozial-ökonomische Krise zu verhindern. Solche Maßnahmen müssten von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam koordiniert werden.  

Quelle: aerzteblatt.de

3. Union fordert mehr Eigenbeteiligung

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, hat eine höhere Eigenbeteiligung an der Krankenversicherung sowie neue Tarifmodelle gefordert. Dies wurde mit den wachsenden Defiziten bei der gesetzlichen Krankenversicherung begründet. Sorge sagte, man müsse die weitverbreitete „Flatratementalität“ der gesetzlich Versicherten beenden. Es brauche mehr Eigenbeteiligung und -verantwortung, mehr Kostensensibilität, mehr Steuerung und mehr Flexibilität. Anders könne man den demografischen Wandel nicht überstehen, denn das System lebe zunehmend über seine Verhältnisse. Lauterbach hingegen wies den Vorschlag als unethisch zurück. Eine Flatratementalität gebe es nicht und das Ursprungsproblem sei eher auf zu viel Ökonomie in der Medizin zurückzuführen. Auch Bayerns Gesundheitsminister Holetschek von der CSU kritisierte den Vorschlag seiner Parteikollegen. Er könne nicht nachvollziehen, wie jemand in Zeiten von Inflation und steigender Energiekosten höhere Beiträge fordern kann.  

Quelle: aerzteblatt.de

4. Wohnungsnot bei Azubis

In vielen deutschen Städten werden die Wohnungen immer teurer. Dies wirkt sich jetzt sogar auf die Pflege aus, denn oftmals treten Auszubildene in der Pflege einen Ausbildungsplatz nicht an, weil sie einfach keine Bleibe finden. Der Arbeitgeberverband Pflege macht sich nun für pragmatische Lösungen stark. So schlägt die Geschäftsführerin vor, Zimmer in Pflegeheimen kostengünstig an Auszubildene zu vermieten. Denn viele Heimen dürfen nicht alle Zimmer belegen und so stehen teilweise ganze Etagen leer. Hier entsteht verfügbarer Wohnraum, der genutzt werden könnte. In Projekten wie „Wohnen für Hilfe“ hat sich dieses Model bereits bewährt. Studierende durften vergünstigt in Pflegezimmern wohnen und mussten im Gegenzug Hilfe leisten.  

Quelle: springerpflege.de

5. Generalistische Ausbildung in der Kritik

Mehrere Verbände hatten zuletzt die generalistische Pflegeausbildung kritisiert und ihr sogar eine Mitschuld am Personalmangel zugeschrieben. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern, kurz VdPB, wies dies nun entschieden zurück. Kritik an dieser Stelle sei kontraproduktiv und belaste das ohnehin schon beschädigte Image des Pflegeberufs. VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner sagte, die Generalistik sei der Grundstein für ein neues Berufsverständnis und werde EU-weit besser anerkannt. Die neue Ausbildung sei also vielmehr die Lösung als die Ursache des Problems. Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Zahl an neuen Auszubildenen in der Pflege zurückgegangen ist. Dies sei allerdings eher dem demografischen Wandel zuzuschreiben und auch in anderen Branchen der Fall.  

Quelle: bibliomed-pflege.de

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