1. Verbesserung der Digitalgesetze gefordert

Vor einiger Zeit haben wir über die neuen Digitalgesetze, das Pflegeunterstützungs- und entlastungsgesetz und das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens berichtet. Nun hat sich ein Bündnis aus verschiedenen Pflegeverbänden kritisch dazu geäußert. Mit dabei sind unter anderem der Deutsche Pflegerat, der Verband für Digitalisierung der Sozialwirtschaft und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege. Aus Sicht der Verbände liefern die Gesetze zwar eine gute Grundlage für die Digitalisierung, dennoch vernachlässigen sie Maßnahmen in der Akut- und Langzeitpflege. Der Hauptkritikpunkt umfasst die langfristige Finanzierung der digitalen Infrastruktur in den Einrichtungen. Die bislang zur Verfügung stehenden Einmalzahlungen reichten nicht aus, heißt es, und die Finanzierung der Telematikinfrastruktur könne nicht an die zu Pflegenden weitergegeben werden. Daher fordert das Bündnis die Politik auf, endlich Regelungen zur nachhaltigen Finanzierung der Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen zu schaffen.

Quelle: deutscher-pflegerat.de

2. AOK – Deutschland fehlt es an Bewegung

Der AOK-Bundesverband hat die Ergebnisse einer Befragung zur Bewegungsaktivität der Deutschen veröffentlicht. Rund 42 Prozent der Befragten führten gesundheitliche Probleme auf einen Bewegungsmangel und langes Sitzen zurück. Außerdem gaben 59 Prozent an, dass sie im Laufe ihres Lebens schon einmal aufgrund von körperlicher Inaktivität erkrankt sind. Jens Martin Hoyer von der AOK erklärte, Deutschland befinde sich in einem Bewegungsdilemma. Denn vielen Deutschen sei bewusst, dass sie sich zu wenig bewegen und dass dies nicht gut ist. Dies zu ändern sei allerdings leichter gesagt als getan. 49 Prozent der Befragten gaben Zeitknappheit im Alltag als Hindernis an, und 47 Prozent fehlende Lust und Motivation. Die Umfrageerbnisse ergaben auch, dass Pandemie und Homeoffice bei vielen die im Sitzen verbrachte Zeit verlängert hat. Laut Expert:innen reichten bereits 21 Minuten Bewegung täglich aus, um die physische und mentale Gesundheit zu verbessern. Außerdem wird langfristig das Risiko für Herz-Kreis-Erkrankungen gesenkt.

Quelle: aok-bv.de

3. Halbjahresabrechnung der Krankenkassen

Das Bundesministerium für Gesundheit hat in einem Report die Halbjahresabrechnung der Krankenkassen für das laufende Jahr herausgegeben. Daraus geht hervor, dass die 96 Krankenkassen ein Defizit von rund 600 Millionen Euro verbuchen. Als konkrete Ursache dafür gab das Ministerium an, dass die Krankenkassen dieses Jahr insgesamt 2,5 Milliarden Euro an den Gesundheitsfond abgeben mussten. Ohne diesen Beitrag hätte es wohl für die Kassen einen Überschuss von 600 Millionen Euro gegeben. Üblicherweise zahlen allen Krankenkassen in den Gesundheitsfond ein, und von dem Geld wird unser Gesundheitswesen finanziert. In diesem Zuge verwies Gesundheitsminister Karl Lauterbach darauf, dass Beiträge für die Versicherten nicht gestiegen sind. Dies solle auch in Zukunft so bleiben.

Quelle: aerzteblatt.de

4. Spiritual Care Tagung

Vergangene Woche fand die Tagung „Spiritual Care: Unverzichtbar in der Behandlung und Pflege Schwerkranker und Sterbender“ in Essen statt. Dort wurden die spirituellen Bedürfnisse von Schwerkranken und sterbenden Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen diskutiert. Im Fazit hieß es, dass diese im Versorgungsalltag leider kaum eine Rolle spielten. Gerade in Zeiten von schwerer Krankheit und am Lebensende spiele die Sinnsuche eine große Rolle. Daher bestünde ein Bedarf nach spiritualitätskompetentem Personal, das neben der somatischen und psychischen Behandlung auch eine soziale und individuell spirituelle Begleitung ermögliche. Eine Sprecherin erklärte, dass die Palliativmedizin in den vergangen Jahren zwar gestärkt worden sei, sich der Bedarf ohne ehrenamtliche Mitarbeiter:innen aber nicht decken würde. Des Weiteren betonte sie, dass es dabei nicht um irgendetwas Esoterisches ginge, sondern die Sinnsuche zum Menschen dazu gehöre. Auf Grund des akuten Personalmangels in der Pflege kämen diese Themen leider häufig zu kurz.

Quelle:aerzteblatt.de

5. Pflegewissenschaft: Experten gesucht

Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege sucht aktuell noch nach Expert:innen für die Aktualisierung des Expertenstandards „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. Um an der Arbeitsgruppe teilnehmen zu können müsst ihr eine der folgenden Voraussetzungen nachweisen können: Die formale fachliche Qualifikation durch eine Aus- oder Weiterbildung, die Mitwirkung an wissenschaftlichen Projekten zum Themengebiet, die Mitwirkung an innovativen Praxisprojekten zum Thema, Fachveröffentlichungen und -vorträge zum Thema oder Erfahrung in der Arbeit mit Expertenstandards und Indikatoren. Noch bis zum 24. November könnt ihr euch entweder per Mail oder auf dem postalischen Weg melden.

Mail: dnqp@hs-osnabrueck.de

Anschrift: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)
an der Hochschule Osnabrück
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Büscher
Postfach 19 40, 49009 Osnabrück

Quelle:bibliomed-pflege.de

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