1. E-Rezept nun auch für Privatversicherte

Knapp neun Millionen Menschen in Deutschland sind privat versichert. Und obwohl sie dafür vermutlich mehr Geld ausgeben als gesetzlich Versicherte, blieben ihnen bislang viele digitale Angebote verwehrt. Doch letzte Woche wurde erstmalig ein E-Rezept für eine privatversicherte Person ausgestellt und erfolgreich eingelöst. Schrittweise soll das nun für alle Privatpatient:innen möglich gemacht werden. Bislang konnten nur gesetzlich Versicherte das E-Rezept nutzen, da sie in der Regel eine Gesundheitskarte besitzen. Dies gilt aber nicht für privat Versicherte. Diese können nun über ein Online-Check-in Verfahren auf ihrem Smartphone die Stammdaten der Krankenversicherung übermitteln und somit alle digitalen Angebote nutzen.

Quelle:gematik.de

2. Pflege-Report der AOK

Das Wissenschaftliche Institut der AOK hat die Pflege- und Krankenkassendaten aller AOK-Versicherten ausgewertet und in einem Pflege-Report zusammengefasst. Im Rahmen der Untersuchung wurden zehn Versorgungsthemen ermittelt, die einen Überblick zur Pflegequalität in Deutschland schaffen und einzelne Regionen miteinander vergleichen. Hierbei wurden deutliche Unterschiede festgestellt. Ein Beispiel ist der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim, die 2021 eine problematische Dauerversorgung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhielt. Denn in den Regionen mit den besten Ergebnissen lag dieser Anteil bei maximal 4,7 Prozent, während er in Regionen mit den schlechtesten Ergebnissen bei mindestens 9,9 Prozent lag. Im Westen Deutschlands kommt diese Verordnung deutlich häufiger vor als im Osten. Eine weitere große Spanne zeigte sich bei dem Anteil an demenzkranken Bewohner:innen, die durch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus mussten. Während der bundesweite Durchschnitt bei vier Prozent lag, lag der Anteil in Bayern, Niedersachen und Rheinlandpfalz zwischen 7,5 und 12,5 Prozent. Laut der AOK soll der Report vor allem dazu dienen, Probleme gezielt aufzuzeigen und die Daten zur Verbesserung der Qualität zu nutzen.

Quelle: aok-bv.de

3. Weniger Betten im Pflegeheim

Auf Grund des demographischen Wandels gibt es in Deutschland immer mehr pflegebedürftige Menschen. Und trotzdem sinkt die Zahl der belegten Betten in Pflegeeinrichtungen. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, kurz bpa. In den rund 3.000 befragten Einrichtungen wurden letztes Jahr durchschnittlich nur 87 Prozent der Plätze genutzt. Zum Vergleich, Ende 2019 waren es noch knapp 91 Prozent. Dies sei vor allem auf den akuten Personalmangel zurückzuführen, so bpa Präsident Meurer. Er spricht von einem Angebotsmangel und warnt vor einem Rückbau der pflegerischen Infrastruktur. Als Gründe für den Personalmangel nannten 73 Prozent der Befragten kurzfristige Erkrankungen, 67 Prozent die Nichtbesetzung offener Personalstellen und 66 Prozent langfristige Erkrankungen. Zur Bekämpfung des Personalmangels forderte Meurer die Stärkung von Pflegeschulen und Ausbildungsorganisationen sowie schnellere Anerkennungsverfahren ausländischer Fachkräfte.

Quelle: aerzteblatt.de

4. Pflegerat für weniger Krankenhäuser

Aus Sicht der Präsidentin des Deutschen Pflegerats gibt es in Deutschland zu viele Krankenhäuser. Somit befürwortet sie das langfristige Ziel der Krankenhausreform, vermehrt Standorte abzubauen oder zusammenzuführen. Dazu erklärte sie, dass hierzulande 4,8 Pflegende pro 1.000 Patient:innen zur Verfügung stünden. Dies sei weit unter den Personalbesetzungen in anderen europäischen Ländern. In Norwegen zum Beispiel seien es 8,3 und in Großbritannien 7,6. Je größer eine Klinik sei, desto eher könne das Personal effizient eingesetzt, neue Arbeitsmodelle geschaffen, und Karrieremöglichkeiten eröffnet werden. Daher sei die Zentralisierung und Spezialisierung von Krankenhäusern auch im Sinne des Personalmangels eine gute Maßnahme. Gleichzeitig kritisierte Vogler die Krankenhausreform. Denn sie stütze sich auf ärztlich dominierte Arbeits-, Befehls- und Verantwortungshierarchien, während der Pflege die notwendige Handlungsautonomie verwehrt bliebe.

Quelle:aerzteblatt.de

5. Pflegeverband ruft zur Teilnahme auf

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, kurz DBfK, startet eine Umfrage zur Besetzung von Nacht- und Wochenenddiensten. Denn gerade diese Schichten seien für Pflegende besonders belastend und der strukturelle Personalmangel kristallisiere sich heraus. Und dennoch scheint es kaum Zahlen und offizielle Erfahrungsberichte zu geben. Das will der DBfK jetzt ändern. In einer komplett anonymen Online-Befragung können Pflegende detailliert angeben, für wie viele Patient:innen oder Bewohner:innen sie in ihren Schichten zuständig sind, ob sie Unterstützungsmöglichkeiten haben und wie sicher sie sich bei der Arbeit fühlen. Das Projekt wurde am 23. September gestartet und läuft noch bis zum 31. Oktober. Die ersten Ergebnisse sollen voraussichtlich Mitte November vorliegen.

zur Umfrage

Quelle:dbfk.de

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