1. Verleihung des Deutschen Pflegepreis 

Letzte Woche, am 28. September wurden im Rahmen des Deutschen Pflegetags gleich mehrere Preise verliehen. In der Hauptkategorie „Deutscher Pflegepreis“ gewann Frau Elisabeth Kern-Waechter. Sie gilt als Pionierin für die Qualität und Entwicklung der Pflege in der Endoskopie hier in Deutschland und engagiert sich seit über 42 Jahren in der Berufspolitik. Der Deutsche Pflegeinnovationspreis ging an die Initiative „Zukunft Pflegebauernhof“. In diesem Projekt leben pflegebedürftige Menschen auf einem Bauernhof, erhalten dort ihre Pflege und haben zusätzlich die Möglichkeit, im Alltag mitanzupacken. So helfen sie zum Beispiel beim Kochen, bei der Ernte oder beim Füttern der Tiere. Hier werden also Betreuung mit Zugehörigkeit und Sinnhaftigkeit verknüpft und gleichzeitig ländliche Strukturen gefördert. Den Nachwuchspreis erhielt ein Team aus 20 Azubis in Rheinland-Pfalz. Ihr Projekt „Color Us Healthy“ zeigt, wie Diversität im Pflegealltag gelebt und Diskriminierung verringert werden. Konkrete Vorschläge sind unter anderem Bewerbungen ohne Fotos, gemeinsame Aktivitäten und kultureller Austausch. Wir gratulieren allen diesjährigen Gewinner:innen! 

Quelle: deutscher-pflegerat.de
Quelle: bibliomed-pflege.de - Pflegeazubis
Quelle: bibliomed-pflege.de - Pflegebauernhof

2. Lauterbach gibt Zukunftsaussicht 

Während die einen Preise entgegen nahmen, hielten die anderen Reden. Karl Lauterbach war natürlich auch auf dem Pflegetag in Berlin und gab Einblicke in die Pflegepolitik von morgen. Ein besonderer Fokus solle der Ausbau des Pflegestudiums werden, um den Anteil an studierten Pflegekräften signifikant zu steigern. Außerdem räumte er ein, dass das fachliche Potenzial der Pflege zu wenig genutzt werde. Um die Handlungskompetenzen auszubauen, arbeite das Gesundheitsministerium derzeit an einem Gesetz, verriet er. Dies wurde kurz zuvor auch von Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats gefordert. Pflegerische Kompetenzen müssten sich im Hinblick auf pflegerische Diagnostik, Therapie und Betreuung ändern. Nur so sei eine nachhaltige und krisenfeste Gesundheitsversorgung geboten. Professor Mark Alscher vom Bosch Health Campus stellte zu dem Thema eine Studie vor. In dieser sprachen sich rund 73 Prozent der Befragten dafür aus, Pflegefachpersonen mehr Verantwortung zu übertragen.

Quelle: springerpflege.de

3. Personalrichtlinien in der Psychiatrie 

Die derzeit gültige Richtlinie „Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik“ soll vom Gemeinsamen Bundesausschuss ausgesetzt werden, wie Lauterbach letzte Woche verkündete. Die Richtlinie sieht vor, dass bei Nichteinhaltung von Personalvorgaben in der Psychiatrie Sanktionen drohen. Diese seien schmerzhaft und würden zu einer Budgetkürzung in den Einrichtungen führen. Dies sei äußerst problematisch, da die Vorgaben derzeit nicht erfüllt werden können. Das Aussetzen der Richtlinie sei daher unbedingt notwendig. Lauterbach sagte, dass er sich mit dem GBA-Chef Josef Hecken diesbezüglich abgesprochen habe. Sollte das zuständige Gremium nicht in der Lage sein, die Richtlinien auszusetzten, müsse der Gesetzgeber aktiv werden. Psychiatrieverbände hatten die Vorgaben bereits mehrfach kritisiert, da die Sanktionen die Versorgungssicherheit gefährdeten.

Quelle: aerzteblatt.de

4. Kritik am Transparenzgesetz 

Anlässlich der Anhörung des Gesundheitsausschusses zum Krankenhaustransparenzgesetz gab die Deutsche Krankenhausgesellschaft eine Pressemitteilung heraus. Darin beschreibt der Vorstandsvorsitzende Dr. Gerold Gaß das Gesetz als Mogelpackung. Grob gesagt sollen dadurch Krankenhäuser verpflichtet werden, Daten über die Versorgungsqualität zu veröffentlichen. Gaß sagte, dass schon heute kein anderer Bereich im Gesundheitswesen so transparent sei, wie die Krankenhäuser. Informationen zur Qualität seien bereits laienverständlich und online verfügbar. In dem Gesetz ginge es daher nicht um Transparenz, sondern darum, die Länder bei der Krankenhausplanung zu entmachten. Währenddessen sei ein Mehrwert für die Patient:innen nicht erkennbar.  

Quelle:dkgev.de

5. Pflegeversicherung - Bundesrat für Zuschuss

In einer Stellungnahme zum Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes hat der Bundesrat eine Erhöhung des Bundeszuschusses zur sozialen Pflegeversicherung gefordert. Rund 4,5 Milliarden Euro solle der Bund jährlich an die Pflegeversicherung zahlen. Im aktuellen Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes für 2024 heißt es, der Bund wolle den Zuschuss zur Pflegeversicherung in Höhe von einer Milliarde Euro bis 2027 auslaufen lassen. Der Bundesrat sehe zwar die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen, diese sollten aber nicht auf dem Rücken von vulnerablen Menschen ausgetragen werden. Denn nicht nur die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine Krieges, sondern auch der demographische Wandel werden die Pflegeversicherung in Zukunft belasten. Die AOK begrüßte die Forderungen. Sie seien ein wichtiges Signal für eine solidarische und verlässliche Pflegeversicherung.  

Quelle:bibliomed-pflege.de

Mehr von passierte Kost finden Sie hier www.passiertekost-podcast.de und überall, wo man Podcasts hören kann!