1. Deutsche Krankenhausgesellschaft zum Vorschaltgesetz

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, kurz DKG, begrüßte den Vorschlag zu einem Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform, welcher auf der letzten Ministerpräsidentenkonferenz gemacht wurde. DKG-Vorstandsvorsitzender, Dr. Gerold Gaß, erläuterte in einer Pressemitteilung die Hintergründe. Die durch den Ukrainekrieg stark gestiegenen Preise hatten die finanzielle Lage der Krankenhäuser drastisch verschärft und es kommt momentan zu so vielen Insolvenzen wie nie zuvor. Gaß sagte, dass sich die Länder ihrer Planungshoheit und Verantwortung für die Krankenhäuser wieder bewusst seien und daher nun zu Recht ein Vorschaltgesetz fordern. Dies soll die inflationsbedingte wirtschaftliche Schieflage der Krankenhäuser retten und das voraussichtliche Defizit von 10 Milliarden Euro bis Ende des Jahres wieder ausgleichen. Ein stabiles Fundament sei notwendig, um den geplanten Strukturwandel zu meistern.

Quelle: dkgev.de

2. Umfrage zeigt schlechtes Vertrauen in Pflegepolitik

In einer aktuellen Umfrage des Arbeitgeberverbands Pflege wurden mehr als 1.000 Menschen aus Deutschland zum Thema Altenpflege befragt. Rund 70 Prozent befanden die aktuelle Versorgungslage in der Altenpflege als „ausreichend“, „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Nur 3 Prozent gaben „gut“ an und niemand „sehr gut“. Eine andere Umfrage des Bosch Health Campus vom Anfang dieses Jahres mit 1.800 Befragten kam zu ähnlichen Ergebnissen. Knapp 60 Prozent gaben an, wenig oder gar kein Vertrauen in die Politik zu haben, wenn es darum geht, eine hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Zum Vergleich, im Jahr 2020 waren es noch 30 Prozent. Laut dem Präsidenten des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner, ist das fehlende Vertrauen das Ergebnis von organisierter Verantwortungslosigkeit und beispiellosem Kompetenz-Wirrwarr. Er forderte die Einführung eines Pflegeministeriums. Nur so könne man Kompetenzen bündeln und politische Verantwortung übernehmen.

Quelle: bibliomed-pflege.de

3. Politik für mehr interprofessionelle Teamarbeit

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, hat gemeinsam mit Vertreter:innen der Pflegeberufe, Heilmittelerbringer und der Ärzteschaft eine Erklärung veröffentlicht. Darin fordern sie, den Teamgedanken im Gesundheitssystem zu stärken, Interprofessionalität zu fördern und Konkurrenzdenken zu überwinden. Denn aktuell sei das Gesundheitssystem stark ärztezentriert und somit nicht mehr zeitgemäß. Neue Strukturen und Aufgabenverteilungen seien notwendig, um die Versorgungsqualität sicherzustellen und die Mitarbeitenden nicht zu überlasten. Dazu gehöre auch, dass die unterschiedlichen Berufsgruppen sich auf Augenhöhe begegnen, eigenständig arbeiten und die fachlichen Kompetenzen der jeweils anderen schätzen. In der gemeinsamen Erklärung werden neue Berufsgesetze gefordert, in denen zum Beispiel die Heilkunde an nichtärztliche Gesundheitsberufe übertragen wird. Vertreter:innen aus der Pflege sehen diese Schritte als wichtige Maßnahmen, um den demographischen Wandel zu stemmen.

Quelle: bibliomed-pflege.de

4. Arzneimittelengpässe

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetscheck hat vor großen Medikamenten-Engpässen in den kommenden Monaten gewarnt. Er sprach sogar von einer krisenhaften Arzneimittelversorgungslücke im Herbst und Winter. Momentan gebe es vor allem bei dem Antidepressivum Fluoxetin Lieferengpässe. Dies ist der einzige Wirkstoff, der für Kinder und Jugendliche zugelassen ist. Daher forderte Holetschek die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgungssicherheit von Patient:innen sicherzustellen. Dazu gehöre auch, dass Ärzt:innen keine Konsequenzen fürchten müssen, sollten sie auf andere Wirkstoffe umsteigen. Außerdem forderte er, Deutschland langfristig wieder als Standort für Pharmaunternehmen attraktiver zu machen.

Quelle: krankenkassen.de

5. Prada blamiert sich

Die Luxusmarke Prada hat in ihrer aktuellen Kollektion ein Kleid namens „Nurse Dress“ herausgebracht. Für sage und schreibe 2.000 Euro kann man nun also ein schlichtes weißes Baumwollkleid kaufen, dass an die traditionellen Krankenschwesterkleider erinnert. Laut Pradas Marketingabteilung sei es eine Hommage an alle Pflegekräfte. Außerdem wolle man mit der Kollektion die verschiedenen Facetten von Schönheit würdigen und sie im Alltäglichen entdecken. Während die einen das Konzept feiern, schütteln die anderen den Kopf. Journalistin Kersitn Hergt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass Prada über das Ziel hinausgeschossen sei. Für sie sei das Kleid ein Modeunfall und die Situation erinnere sie an das Klatschen für die Pflegekräfte während der Coronapandemie. Der Gedanke dahinter sei zwar ganz nett, bringe den Pflegekräften allerdings nicht viel. Zum einen könne sich wahrscheinlich keine Pflegekraft ein 2.000 Euro Kleid leisten. Und zum anderen würde auch kein Pflegekraft von den Einnahmen profitieren. Für die Journalistin kommt die Aktion eher wie Hohn rüber.

Quelle: bibliomed-pflege.de

Mehr von passierte Kost finden Sie hier www.passiertekost-podcast.de und überall, wo man Podcasts hören kann!