1. Ernüchterung bei Gesundheitsapps

Seit einigen Jahren werden viele Digitale Gesundheitsanwendungen, auch DiGa genannt, von den Krankenkassen übernommen. Dazu zählen vorallem Smartphone-Apps die Patient:innen bei gesundheitlichen Problemen helfen, wie zum Beispiel Apps für Reizdarmerkrankungen oder Depressionen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung hat nun seine ernüchternde Bilanz mitgeteilt. Gesundheits-Apps würden oft ihr Versprechen, die gesundheitliche Versorgung grundlegend zu verbessern, nicht einhalten. In den letzten drei Jahren hat die Gesetzliche Krankenversicherung rund 113 Millionen Euro für DiGas bezahlt, obwohl nur bei jeder fünften auch ein Nutzen nachgewiesen werden konnte. Außerdem konnten die Hersteller bisher beliebig hohe Preise festlegen. Der Kassenverband fordert daher, dass erstens, nur noch DiGas mit nachgewiesenem Nutzen in das DiGa-Verzeichnis aufgenommen werden sollen. Und zweitens, dass diese nur zu angemessenen, dem Patientennutzen entsprechenden Preisen angeboten werden dürfen.  

Quelle: krankenkassen.de

2. Brand in niedersächsischem Krankenhaus

Vergangene Woche sind bei einem Brand in einem Krankenhaus in Uelzen auf tragischste Weise fünf Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen wurden verletzt. Die Opfer seien Patient:innen gewesen, wie die Polizei und die Helios Kliniken Schwering GmbH mitteilten. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist bisher noch unklar. Das Feuer war am Donnerstagabend im dritten Stock ausgebrochen und hatte sich auf mehrere Patientenzimmer ausgebreitet. Ein Sprecher des Klinikums in Uelzen sagte, dass mehrere Stationen vorerst nicht benutzbar seien und rund 50 Patient:innen auf umliegende Krankenhäuser verlegt worden sind. Noch bis zum 12. Januar werden zudem auch keine weitere Patient:innen aufgenommen. Laut Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt hätten die Beschäftigten des Klinikums und die Retter überragende Arbeit geleistet und noch Schlimmeres verhindert. Auch Patientenschützer meldeten sich nach der Tragödie zu Wort. Sie fordern Sprinkleranlagen in Kliniken sowie selbstständige Löschanlagen in jedem Zimmer.  

Quelle: krankenkassen.de

3. Gewalt in der Pflege

In der Silvesternacht wurden im Berliner Sana Klinikum Lichtenberg ein Arzt und ein Pfleger angegriffen. Die Polizei ermittelt derzeit wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Behinderung von Hilfe leistenden Personen, Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung. Seit dem Vorfall hat das Thema Gewalt in der Pflege wieder vermehrt Aufmerksamkeit erlangt. Karl Lauterbach betonte, dass unser Gesundheitssystem sicher bleiben müsse. Es gäbe wohl auch Überlegungen, solche Taten härter zu bestrafen. Auch die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen meldete sich zu Wort. Gewalt in der Pflege sei noch immer ein Tabuthema, obwohl es mittlerweile täglich zu solchen Ereignissen komme. Daher müsse man Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Gewalt höchste Priorität einräumen. Eine Umfrage des Gewaltpräventionsprojekts „PEKo“ ergab, dass 92 Prozent der befragten Pflegekräfte im vergangenen Jahr mindestens eine Form von Gewalt im Pflegealltag erlebt hat. Mit rund 90 Prozent wurde am häufigsten psychische Gewalt erlebt, gefolgt von körperlicher Gewalt mit 69 Prozent. 

Quelle:bibliomed-pflege.de
Quelle: aerzteblatt.de

4. Pflegeverband fordert Umdenken der Ärzteschaft

Anlässlich des Krisengipfels zur Situation in der ambulanten Gesundheitsversorgung veröffentlichte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, kurz DBfK, ein Statement. Die Probleme in der ambulanten Versorgung seien schon lange bekannt und müssten grundsätzlich angegangen werden. Ein Umdenken sowie neue Wege in der Gesundheitsversorgung seien daher unabdingbar. Die Inhalte des neuen Pflegekompetenzgesetztes seien ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings müsste auch die Ärzteschaft bereit sein, neue Aufgabenverteilungen und Versorgungsmodelle zu testen und etablieren. Nur so könne eine sichere und bessere Primärversorgung gewährleistet werden. 

Quelle:dbfk.de

5. Pflegeexpertin Ruth Schröck verstorben

Der DBfK trauert um Ehrenmitglied Ruth Schröck. Die gebürtige Berlinerin verstarb am 30. Dezember in Schottland. Laut DBfK Präsidentin Christel Bienstein war Ruth Schröck eine der großen und prägenden Persönlichkeiten für die professionelle Pflege in Deutschland. Ende der 80er Jahre wurde sie als erste Pflegeprofessorin in Deutschland an die Fachhochschule Osnabrück berufen. Nach beruflicher und akademischer Ausbildung und Tätigkeit in Großbritannien hat sie den frühen Diskurs der Akademisierung der Pflege gelenkt und vorangetrieben. Außerhalb ihrer Berufstätigkeit engagierte sie sich in Gremien, mit Vorträgen und Initiativen wie etwa der Gründung des Deutschen Vereins für Pflegewissenschaft. Schröck erhielt unter anderem die Ehrendoktorwürde und das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 

Quellen: bibliomed-pflege.de